Studentenalltag

Haben Vegetarier mehr Tiere auf dem Gewissen wie Fleisch – Esser?

Fleisch
Geschrieben von Redaktion

Interessante und gewagte These bezüglich Fleisch in der Überschrift? Bevor der Shitstorm losgeht, lest ihr vielleicht doch noch mal die nächsten Zeilen. Das Original-Manifest dieser These könnt ihr auf urgeschmack.de nachlesen, wir wollen aber kurz für euch das ewige Streitthema vieler Studenten zusammenfassen:

Vegetarier haben also mehr Tiere auf dem Gewissen als ein Fleischesser?

Nun ja,  es geht bei der Argumentation darum, dass es im Gegensatz zur Massentierhaltung auch gesunden Fleischkonsum gibt. Ein auf einer Wiese weidendes Rind ernährt sich ausschließlich von Gras und braucht nicht unbedingt Kraftfutter. Gras ist kein Nahrungsmittel, dass der Mensch konsumiert und genug vorhanden ist auch davon. Es gibt viele Flächen, die zu überhaupt nichts anderem taugen als zu Grasland für Tiere. Natürlich wird dieses Rind auch getötet und verspeist, aber die Kollateralschäden sind geringer als bei der Pflanzenproduktion.

Nehmen wir zum Beispiel Soja. Soja, der helle Stern am Veggi-Himmel, ist eine pflanzliche Monokultur. Erwiesen ist, dass Monokulturen unserem Ökosystem schaden. Auch die Einführung von Fruchtfolgen ändert dies im Großen und Ganzen nicht. Im schlimmsten Fall führt dies zur Desertifikation der Ackerfläche. Dies gilt natürlich auch alles für Futtermittel, ja, aber eben nicht für die Art Tierhaltung, die das Rindvieh auf einer Wiese grasen lässt. Beim Gemüseanbau außerdem viele Pestizide, Insektizide, Herbizide zum Einsatz sowie große Mengen an Dünger. Was ist mit den Mäusen, die qualvoll an diesen Mitteln sterben und ihre Jungen zurücklassen, die ebenso verenden? Da stirbt das Rind von unserem Beispiel oben zumindest schneller. Auch Rehe werden häufig von Erntemaschinen erfasst. Von den vielen Insekten, die durch den Anbau von Pflanzen versterben, ganz zu schweigen.

Oft bezieht sich Vegetarismus aber nur auf Lebewesen, die fühlen können, weshalb der Tod einer Spinne oder Heuschrecke nicht so schlimm ist. Aber wer weiß schon, was genau eine Spinne fühlt oder welche Art der Wahrnehmung dieses Tier hat? Bevor wir uns nun weiter in der Diskussion verlieren, sollten wir darüber nachdenken, dass jede Produktion von Nahrungsmitteln seine Nachteile mit sich bringt. Ob der Tod eines Weiderindes, oder dem von Feldmäusen bei der Pflanzenzucht. Ein Ansatz ist vielleicht, sich bewusst zu ernähren, also nur Fleisch zu kaufen von einem Bauern, dessen Tiere bzw. Umgang mit den Tieren man kennt. Vergessen sollte man auch nicht, dass sich die Fleischesser ja ebenso von Obst und Gemüse ernähren, bei dessen Produktion die oben genannten Probleme aufgetreten sind.

Bewusst ernähren heißt auch, viel selber zubereiten, denn was bringt es euch, gutes Fleisch zu kaufen, aber dann gleichzeitig Fertigkuchen mit Eiern aus Massentierhaltung zu konsumieren?Der Kauf von Bio Fleisch und Gemüse ist ein Ansatz, aber die Kriterien haben mit wirklich nachhaltiger Landwirtschaft noch nicht so viel zu tun. (Vielmehr kann man damit als Landwirt momentan ganz gut Geld verdienen…)

 

Weitere Gedanken findet ihr im Post des Originalartikels.

Ein letzter komischer Gedanke: selbst die Frutarier machen es nicht richtig, denn von der Natur vorgesehen ernähren heißt ja nicht, die Samen des Obstes via Toilette in die Kläranlage zu befördern 😉

In diesem Sinne, lasst euch den Appetit nicht verderben!

 

Bildquelle: Flickr

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Redaktion

1 Kommentar

  • Dieser Artikel geht komplett an der Realität vorbei. Klar gibt es Flächen auf dieser Erde die nicht zum Ackerbau nutzbar sind und es ist sinnvoll dort Viehzucht zu betreiben. Alles andere in diesem Artikel ist Nonsense. Nur 6% der weltweiten Sojaproduktion wird direkt vom Menschen konsumiert. 85% geht in die Tierfütterung. Wieviel Monokulturen bestehen nur um die Fleischindustrie am Laufen zu halten, steht überhaupt nicht in Relation mit dem was man anbauen müsste gäbe es diese ausufernde Fleischproduktion nicht. Und selbst Bio-Fleisch kann man auch kaum kaufen. Da stehen die Tiere auch bis zu den Knien in ihrer eigenen Scheiße.

    Will sich der Autor etwa nur von glücklichen Kühen aus der Milkawerbung ernähren? Das ist doch ignorant.
    Und dann noch das Argument anzubringen, dass Vegetarismus sich ausschließlich auf Wesen bezieht die fühlen können. Eine Essmoral bspw. Hunde als Haustier zu haben und Kühe zu essen auf den Vegetarismus abzuschieben ist sehr fehlinterpretiert. Das Phänomen ist ein kulturelles/ökonomisches und entspringt ganz allein dem Fleischkonsum.
    Desweiteren ist Vegetarismus immer etwas individuelles, wie jede Essgewohnheit von jedem Menschen. Das also zu pauschalisieren, ohne wie aus dem Artikel zu schließen ist selber mal vegetarisch gelebt zu haben ist ja ganz nett, nur hat es leider nichts mit der Realität zu tun.

    Ich empfehle Melanie Joy: Warum wir Hunde lieben, Schweine essen und Kühe anziehen : Karnismus – eine Einführung oder Jonathan Safran Foer Eating animals zu lesen.

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