Studentenalltag

Gedanken zu Silvester

31.12.2015: Silvester, der letzte Tag im Jahr..
Die Weihnachtsfeiertage sind um und viele Menschen, unter anderem auch ich, nehmen sich zwischen den Festtagen Zeit, das Jahr Revue passieren zu lassen.

Gestern Abend war ich bei einem Freund aus Jugendtagen. Seit über zehn Jahren kennen wir uns – haben mal mehr und mal weniger Kontakt. Er hatte noch einen Kumpel zu Besuch, den ich bis gestern nicht kannte. Im Laufe des Abends bei einer Flasche Wein und Tequila stellte ich den beiden Jungs vier Fragen über das vergangene Jahr, die ich als interessant erachte. Die erste Frage lautete „Welcher war der glücklichste Moment für dich dieses Jahr?“. Die zweite „Was war für dich am traurigsten?“. Darauf folgte die Frage „Welche Situation hat dich am krassesten dazu gebracht, deine Ansichten in Frage zu stellen?“ und die letzte war „Welches Lied hat dich dieses Jahr am meisten abgeholt?“.

Auf jede dieser Fragen gab es unterschiedliche Antworten. Manche waren so verschieden, dass mir mal wieder bewusst wurde, wie unterschiedlich die Menschen nunmal sind. Vor allem, wie unterschiedlich wir alle empfinden. Mein Kumpel aus Jugendtagen korrigierte sich im Laufe des Abends und sagte „Mein glücklichster Moment dieses Jahr war doch nicht mein Festvertrag, sondern der Moment, als das entscheidende Tor meiner Lieblingsfußballmannschaft durch meinen Lieblingsspieler fiel und ich  live im Stadion dabei war“.

Er fragte, ob ich verstehen könnte, wie er sich gefühlt hatte und betonte immer wieder, wie überwältigend diese Situation war. Ich antwortete „Ich denke, ich kann dieses Gefühl nachempfinden, solche Gänsehaut-Momente hatte ich dieses Jahr einige Male durch Musik“. Er verstand dies leider nicht und war überzeugt davon, dass ich ihn nicht verstehe. Doch ich wusste, er hatte mich nicht verstanden. Jeder Mensch begeistert sich für andere Dinge, jeder Mensch bekommt in anderen Momenten Gänsehaut, jeder Mensch wird in anderen Situationen kribbelig vor Glück.

Was ich aus diesem Gespräch mitgenommen habe? Manche Menschen sind so überzeugt von einer Sachee. Von einer Ansicht, von einer Meinung, von einer Richtung zu denken, dass sie nicht offen sind für die Gedankenwege von anderen Menschen. In diesem Fall hat es auch keinen Sinn zu versuchen, diesem verschlossenen Menschen meine Ansicht näher zu bringen. Ich denke, entweder kommt er selbst drauf oder halt eben nicht. Aber auf alles muss der Mensch selber kommen, sonst wird er es niemals verinnerlichen.


Somit: Seid offen, seid frei. Es gibt noch so vieles, was wir noch nicht kennengelernt haben.
In diesem Sinne – einen schönen Abend, in Gedenken an Vergangenes und hoffentlich mit viel neuem Input.

Über den Autor/die Autorin

Jolie N.

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