Studentenbeiträge

Viel Sex und Leere – Wenig Liebe

Leere spüren: Junge Frau mit roten Fingernägeln, die sie sich vor's Gesicht hält
Geschrieben von itswaypastmybedtime

Es fühlt sich so leer an. Du fühlst dich so leer

Das alles ist furchtbar bedeutungslos und hat genau deswegen große Bedeutung. Große Konsequenzen. Für dich. Du überschreitest da gerade persönliche Grenzen und machst Erfahrungen im Minutentakt. Erfahrungen, die dir so viel über dich selbst erzählen. Dinge, von denen du nichts wissen willst.

Du bist so verloren und willst mich verlieren. Immer wieder, immer weiter, immer mehr. Nicht stehenbleiben. Nicht nachdenken – nicht erinnern. Vor allem nicht erinnern, denn mit dem Erinnern kommen die Gefühle und Gefühle sind dein Untergang. Sie sind so unkontrollierbar. So wild. So ungezähmt und rücksichtslos. Sie nehmen weder Rücksicht auf die Menschen in deinem Umfeld, noch auf dich.

Gefühllos konsumieren

Um nicht Gefahr zu laufen von deinen Gefühlen konsumiert zu werden, konsumierst du. Gefühllos. Gefühlt einen Mann/eine Frau nach dem/der anderen. Du lernst sie in Bars und auf der Uni kennen. Praktisch überall. Sogar im Supermarkt. Ciao, Tinder! Es fällt dir furchtbar leicht irgendjemanden abzuschleppen. Vielleicht, weil du gefallen bist. Das erlaubt dir schamlos zu flirten, ja zu sagen und frech zu fragen, ob er jetzt noch mit zu dir kommt. Frühstück gibt’s aber keins. Gegessen wirst nur du.

Du bist so charmant wie schon lange nicht mehr, kannst dich hören, wie du lachst und flirtest und wunderst dich über deine Ausstrahlung. Du strahlst – überstrahlst, dass du dich selbst abstoßend findest. Gerade ziehst du alle an und machst dir das zu Nutze, um alle auszuziehen. Hast du dann was du wolltest, ist es mit der übertrieben Leichtigkeit aber auch schlagartig vorbei. Es ist wie mit dem Alkohol, der gleichzeitig seine Wirkung verliert. Das ist eine ganz andere Art von Gefühlsrausch im Moment und du trinkst und trinkst…

Um dann einfach zu vergessen

Bei keinem der Kerle oder Frauen meldest du dich jemals wieder. Du willst sie so schnell vergessen wie du sie kennengelernt hast. Willst vergessen. Dabei sind sie so anhänglich. Gerade, wenn man ihnen die kalte (nackte) Schulter zeigt. Aber du antwortest ganz bewusst nicht auf weitere Nachrichten oder Fragen nach Treffen, oder Befindlichkeit. Sie sind dein Instrument. Nichts weiter. Dass es nur um Sex geht und nicht um Liebe, nicht um irgendwelche Vielleichts oder Mal-Schauens, machst du auch ganz, ganz deutlich klar. Und du meinst das so. Du spielst zwar, aber du spielst dir in der Beziehung nichts vor. Weil es keine Beziehung gibt und geben wird.

Klingt hart. Ist es auch. So wie das Geschlechtsteil der Männer, mit denen du dich vergnügst und dabei kein bisschen Vergnügen empfindest. Du weißt immer nur in den leeren schmerzhaften Momenten, warum du dich gerade so verhältst. Duschen hilft nicht. (Davon)Laufen bis dir die Lunge schmerzt, auch nicht. Erschöpfung hilft. Erschöpfung bedeutet Schlaf. Schlaf bedeutet Blackout. Manchmal. Temporär. Aber temporär ist alles was man als lebender Mensch abgreifen kann. Damit musst du leben.

Notiz an dich: Du musst aufpassen, dass du dich in diesen Momenten nicht dauerhaft verlierst.

Hit me Baby one more time

Bild: pexels

Über den Autor/die Autorin

itswaypastmybedtime

Ich bin eine kleine, über Berge hüpfende und dabei Edelweiß-Lieder singende (naaaa wer erkennt die Sound of Music reference?) Student-in des Alpenlandes die sich irgendwann mal hier her verirrt hat und jetzt wie Alice Gefallen am Wunderland gefunden hat. Ich schreibe über alles und nichts. Dinge die mir so passieren, Gedanken die ich in Worte fassen will oder die ein oder andere große Weisheit die ich in meinem jungen Leben schon kapiert hab und großzügig mit euch übrigen unwissenden und herumdümpelnden Mit-20ern teile ;-)

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