Studentenbeiträge

Was ist das für 1. Wahl?

Wahl 2017: Wahlbenachrichtigung mit Deutscher Flagge
Geschrieben von Wichtelwald

Jippie. Es ist wieder Zeit. Denn einmal in 4 Jahren kommt es, dass unsere Welt ein bisschen bunter wird, dass überall in unseren netten, uns bekannten Straßen bunte Bilder aufgestellt werden. An den Verkehrskreuzungen gibt es gar große Plakate, schon von weitem zu sehen und strahlend bunt oder auch in stilvollem schwarz-weiß gehalten, mit Nationalfarben verfeinert.

Jippie. Es ist wieder Wahl. So wie das eben alle 4 Jahre ist. Nix neues, nicht unbedingt der Rede wert.

Aber was bitte stimmt in diesem Wahlkampf nicht?

1.) Wahlkampf ist in diesem Jahr eine völlige Fehlbezeichnung

Denn mit Kampf, oder auch dem so genannten politischen Diskurs hat das nichts zu tun. Ein kleiner Mann mit Brille schreit Sätze hinaus. Die wichtig sind, die von Bedeutung sind. Aber keiner hört ihm zu. Man möchte nicht mit ihm streiten. Man möchte auch nichts dazu sagen. Man lächelt, pardon, rautisiert das einfach weg. Wir wollen doch ein Deutschland in dem wir alle gerne leben. Jahaa. Da muss man nicht über soziale Gerechtigkeit oder Flüchtlinge oder so diskutieren. Keine Panik auf der Titanic. Mutti macht euch schon die Raute und alles wird gut. Schöne Ferien übrigens noch! Wahlkampf? Da stehen wir drüber. Diskurs? Braucht man nicht, wenn man Recht hat.

2.) Die Ergebnisse stehen schon fest

Glaubt zumindest Forsa. Denn dass die SPD irgendwie noch einen Kanzler stellen könnte, also da müsse Zitat Forsa: „Schon ein Wunder geschehen“. Und ja, wir sehen ja auch die Umfragewerte. Statistiken lügen nicht. Möglicherweise ist noch jeder zweite Wähler*in unentschlossen, aber warum hingehen zu einer Wahl, wenn öffentlich propagiert wird, es sei ohnehin schon alles entschieden? Wo ist denn da bitte die Spannung, wenn bis kurz vor der Wahl ständige Umfragewerte veröffentlicht werden? Und wer bitte wählt einen „Verlierer“?

3.) Parteien, die eine Aussicht auf Einzug in den Bundestag haben, werden im Vornherein interviewt und gehört

Sie dürfen auch auf ihre Plakate draufschreiben was sie wollen. Ist alles Meinungsfreiheit. Da kann man ruhig mal sexistische Inszenierungen für die grau behaarten, wohlgenährten Wähler aufhängen. Da kann man auch ganz offen erzählen, dass man sich mancher Menschen ruhig mal entsorgen kann und im Wahl-O-Mat wird es Zeit anzukreuzen, dass die NS-Zeit jetzt auch mal für „Irgendwann ist dann auch mal gut“ erklärt werden kann. Ohne Aufschrei. Ohne Protest.

Liebe Nichtwähler*innen, liebe Unentschlossene, liebe Erstwähler*innen, bitte werdet euch eurer demokratischen Verantwortung bewusst. Bitte, regt euch wieder auf, bitte werdet wieder sauer, bitte streitet euch und diskutiert, bitte sagt eure Meinung und bitte seid dabei reflektiert und aufrichtig. Geht am Sonntag zur Wahl und setzt euer Kreuz gegen diesen Murks, für eine Veränderung.

Bilder: pixabay | pixabay

Über den Autor/die Autorin

Wichtelwald

Ein Wald von Wichteln- herrliche Vorstellung oder?

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