Studentenbeiträge

Positiv denken und erfolgreich durchs Studium mit positiv formulierten Leitsätzen

Was ist dein Leitsatz fürs Studium? Pergament mit einem Doktorhut als Wasserzeichen
Geschrieben von Studiblog Staff

Welcher wird dein Leitsatz fürs Studium?

Vor gar nicht langer Zeit schrieb ich einen Artikel über die alltäglichen Sorgen eines Studenten. Ich stellte dar, dass es völlig normal ist, sich Sorgen zu machen, wenn Situationen auf einen zukommen, die man nicht vollständig einschätzen kann und versuchte, verschiedenen Lösungsstrategien darzustellen, um aus dieser negativen Gedankenspirale, aus dem ständigen „Sich-Sorgen-machen“ wieder herauszufinden.

Es ist klar, die Sorgen sind da und es liegt an dir, wie viel Raum du ihnen in deinem Denken und Handeln einräumst.

Und genau an dieser Stelle setzt der heutige Artikel an.

Welche Leitsätze gibst du dir selber für dein Studium vor?

Siehst du das Glas eher halb voll oder eher halb leer?

Viele Menschen neigen gerade in Stressphasen oder Zeiten von Unsicherheit und Unplanbarkeit dazu, sich das Studentenleben zusätzlich schwer zu machen mit negativen Parolen wie „Das schaffe ich nie!“, „Die anderen sind alle schlauer als ich!“ oder „Wenn ich es in der Regelstudienzeit nicht hinbekomme, bin ich ein Versager!“

Du kannst nicht negativ denken und Positives erwarten

In diesem Artikel wollen wir uns ganz bewusst auf die positiven Parolen konzentrieren. Es klingt unglaublich banal, aber ihr werdet überrascht sein, was allein das positive Formulieren eurer eigenen Leitsätze und Losungen bewirken kann. Probiert es aus, ihr könnt rein gar nichts dabei verlieren. Ich meine damit nicht, sich alles schön zu reden und Realitäten auszublenden. Ich meine den Blickwinkel, aus dem wir Probleme betrachten. Sehen wir Probleme als unüberwindbares Hindernis vor dem wir die Augen verschließen und beten, dass es sich in Luft auflöst, während wir schnurstracks darauf zulaufen. Oder halten wir es mit folgendem Leitsatz:

“Probleme” sind für uns (Pro) und nicht gegen uns (Contra), sonst würde es ja “Contrablem” heißen. 

Leitsatz 1: Bestanden ist bestanden

Natürlich dreht sich im Studium vieles um Noten, besser gesagt, um gute Noten. Du willst ja schließlich etwas erreichen, vergleichst dich mit anderen, denkst an die Auswahlkriterien späterer Arbeitgeber. Natürlich sind gute Noten schön. Wenn dir die Jagd nach guten Noten allerdings so viel Druck macht, dass du ihnen wie mit Scheuklappen hinterherrennst, verlierst du schnell das eigentliche Ziel deines Studiums aus den Augen. Das Studium soll die Zeit sein, in der du dich persönlich weiterentwickelst, du sollst erwachsen und selbständig werden. Du sollst Einblicke in interessante Aufgaben und Tätigkeitsfelder gewinnen.

Noten bilden nie das ab, was du wirklich kannst uns verstanden hast. Oft bilden Noten ab, wie gut du auswendig lernen kannst, wie treffsicher du mögliche Prüfungsfragen erraten und vorbereitet hast und wie sehr der Dozent deinen Schreibstil schätzt. Alles Kriterien, die in der realen Arbeitswelt eine eher untergeordnete Rolle spielen.

Wenn du dich nur auf gute Noten fixierst und dafür deine gesamte Zeit opferst, nimmst du dir selbst die Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln, die vielleicht für spätere Arbeitgeber deutlich ausschlaggebender wären, zum Beispiel Praktika oder Persönlichkeitsbildende Seminare wie Rhetorikkurse, Führungskompetenztraining oder ähnliches.

Wenn du dich nur in deine Bücher verkriechst und dein gesamtes Studentenleben dem Lernen widmest, kann es leicht sein, dass du dir neben guter Noten noch einen zweifelhaften Titel erarbeitest: Fachidiot! – Und wer will das schon sein? Bzw. welcher Arbeitgeber schreibt: Suche Fachidioten mit umfassendem theoretischem Wissen ohne Realitätsbezug oder Arbeitserfahrung…

Sieh das mit den Noten ruhig etwas entspannter, im Nachhinein bewahrheitet sich sehr oft der Leitsatz „Bestanden ist bestanden“. Mit welcher Note interessiert oft keinen mehr.

Leitsatz 2: Ich bin nicht perfekt, aber ziemlich gut gelungen

Du vergleichst dich mit deinen Kommilitonen und bist grundsätzlich frustriert. Der kann dieses besser, sie kann jenes besser. Du wirst immer jemanden finden, der irgendetwas besser kann als du. Es wird sogar welche geben, die grundsätzlich immer ALLES besser können. Zumindest auf den ersten Blick. Weil sie das, was sie wirklich können laut vor sich her posaunen, ihre Schwächen aber geschickt vertuschen können.

Lass dich davon nicht einschüchtern. Konzentriere dich auf deine eigenen Stärken. Du hast sie, denn du hast dieses Studienfach gewählt, weil du Spaß an dem Thema hast, weil es dich interessiert, weil du mehr darüber erfahren möchtest. Auch deine Mitstudenten wissen in der Regel nicht viel mehr als du. Sonst wäre sie Prof und nicht Kommilitone. Jeder hat irgendwo seine Stärken, auch du. Und durch die geschickte Wahl von Lerngruppen oder Tandems kannst du von den Stärken der anderen profitieren und an deinen Schwachstellen arbeiten. Beim gemeinsamen Lernen mit Kommilitonen verbesserst du außerdem ganz nebenbei deine sozialen Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Argumentationsfähigkeit oder Empathie.

Was nützt einem Studenten im späteren Berufsleben seine große Klappe und seine Überlegenheit bei einzelnen Fachthemen, wenn er rein menschlich gesehen ein egozentrischer Dummschwätzer ist?

Dann doch lieber fachlich nicht perfekt, dafür menschlich ziemlich gut gelungen 😉

Leitsatz 3: Auch die Pause gehört zur Musik

Kannst du Noten lesen? Ja, dann schau dir mal die Notenblätter verschiedener großer Werke an. Findest du auch nur ein einziges, das ohne Pause auskommt? Die Werke großer Meister klingen fantastisch, harmonisch, ausgeglichen. Ohne Pausen wären sie hektisch, unkontrolliert und auch für Profimusiker nicht spielbar.

Natürlich stellt das Studium hohe Anspruche an dich und erfordert ein immenses Arbeitspensum. Die Stundenpläne sind vollgepackt und der Konkurrenzdruck ist hoch.

Aber gerade dann, wenn Druck und Stress drohen, dich zu überrollen, ist es umso wichtiger, Pausen zu machen, abzuschalten, den Kopf frei zu bekommen. Wie du das machst ist jedem selbst überlassen, manche treiben Sport, andere gehen aus oder treffen sich mit Freunden zu langen Spieleabenden. Egal, wofür du dich entscheidest, genieße diese Pausen. Mach dir deswegen kein schlechtes Gewissen und lass dir auch von anderen keines einreden. Niemand, am allerwenigsten du selber, hat etwas davon, wenn du wie ein Duracell-Hase direkt auf dein Burn-Out zu rennst.

Plane deine Arbeitsphasen und Pausen bewusst. Setze dir Etappenziele und ziehe die Arbeitsphasen konsequent und möglichst effektiv durch, denn nur Pause ergibt auch keine Musik. Und nach dem Erreichen eines Zwischenzieles fühlt sie die Pause gleich noch viel besser an.

Wenn du jetzt mit Musik so rein gar nichts am Hut hast, kannst du den Leitsatz „Die Pause gehört zur Musik“ gerade in hektischen, stressigen Zeiten auch wunderbar durch die Weisheit von Konfuzius ersetzen: „Wenn du es eilig hast, geh langsam“ oder, wie mein Schatz ob meines mangelnden Orientierungssinnes zu sagen pflegt: „Wenn du es eilig hast, fahr einen Umweg“

Leitsatz 4: Einstein war in der Schule auch nur Mittelmaß.

Albert Einstein war tatsächlich nur ein mittelmäßiger Schüler. Und das lag sicherlich nicht an mangelder Intelligenz. Vielmehr sah er nicht ein, warum er Dinge lernen sollte, die in einfach nicht interessierten. In den für ihn interessanten Themengebieten Algebra, Geometrie, Physik dagegen war er herausragend gut.

Sein Klassenlehrer hatte ihm einmal gesagt, „es werde nie in seinem Leben etwas Rechtes aus ihm werden“.
(Quelle:

Er hat der Gegenteil bewiesen und leistete Großes in dem Bereich, für den sein Herz wirklich schlug: die Physik.

Es wird immer wieder Menschen geben, die an dir zweifeln, die sich von deinen Rückschlägen entmutigen lassen und bewusst oder unbewusst versuchen, in dir Zweifel zu sähen. Lass dir nicht einreden, du wärst nicht schlau genug für dein Studium. Du hast das Abitur geschafft, für das du Vieles lernen musstest, was weder deinen Interessen noch deinen Begabungen entspricht. Dann wirst du auch das Studium schaffen, das du dir genau nach diesen Gesichtspunkten selber ausgesucht hast. Erfolg oder Misserfolg an der Hochschule hat nicht besonders viel mit deinem IQ zu tun. Viel entscheidender sind Interesse, gutes Zeitmanagement, gesunder Ehrgeiz und Motivation.

In der Schule war Einstein nur Mittelmaß und trotzdem ist doch noch „etwas Rechtes“ aus ihm geworden. Also: „Du kannst es! Ende der Geschichte“

Leitsatz 5: Zeit ist relativ – Regelstudienzeit auch

Regelstudienzeit bedeutet: In der Regel, also im Durchschnitt dauer dieser Studiengang so und so lange. Sprich, es gibt welche, die schneller sind und welche, die langsamer sind. So ähnlich wie bei der Richtgeschwindigkeit auf deutschen Autobahnen. Irgendwie wäre 130 km/h nicht schlecht. Das hat mal irgendwer so festgelegt und seitdem wissen es alle. Es gibt aber viele, die langsamer fahren und viele, die schneller fahren. Wer langsamer fährt hat in der Regel sehr gute Gründe dafür: er möchte Energie sparen, an seinem Auto ist irgendetwas defekt, er hat „schweres Gepäck“ in Form eines Anhängers dabei oder er möchte ganz einfach die Landschaft genießen.

Warum nicht auch mal die Regelstudienzeit als Richtgeschwindigkeit begreifen und ganz entspannt das eigene Tempo festlegen.

Es geht dabei nicht darum, die Zeit zu vertrödeln und eine Prüfung nach der anderen vor sich her zu schieben. Um im Bild der Autobahn zu bleiben: Fahrzeuge unter 60 km/h sind nicht erlaubt und fliegen über kurz oder lang raus.

Dennoch gibt es viele gute Gründe, das Studium über die Regelstudienzeit hinaus auszudehnen. Diese Gründe werden auch für spätere Arbeitgeber in deinem Lebenslauf kein Problem darstellen, manchmal werden sie sogar positiv bewertet. Du musst es nur richtig verkaufen.

  • Dein Studium ist nicht „sponsored by daddy“. Durch Nebenjobs sammelst du Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt.
  • Du entscheidest dich für ein Auslandssemester um deinen Horizont zu erweitern.
  • Du erkrankst während deines Studiums für längere Zeit oder hast eine Behinderung, die dich manchmal ausbremst.
  • Du wählst Zusatzmodule um dich entsprechend deiner Fähigkeiten besonders zu spezialisieren.
  • Du absolvierst Praktika, um potentielle Arbeitgeber kennenzulernen und erste einschlägige Berufserfahrungen zu sammeln
  • Du engagierst dich ehrenamtlich und schulst deine sozialen Kompetenzen.
  • Du engagierst dich hochschulpolitisch zum Beispiel in der Studierendenvertretung

Du siehst also, Zeit ist relativ. Es kommt immer darauf an, wie du sie nutzt.

Leitsatz 6: „Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

Gelassenheit ist etwas, das uns schon in der Schule abtrainiert wird. Dabei ginge so Vieles leichter mit ein bisschen mehr Gelassenheit und Gottvertrauen.

Es wird an deiner Hochschule immer wieder etwas geben, das dich stört, das du aber einfach nicht ändern kannst. Was bringt es dir dann, deine Energie an den Frust zu verschwenden? Es ist, wie es ist, mach das Beste daraus. Auch mit viel verschwendeter Energie wird sich diese Situation für dich nicht ändern.

Und dann gibt es Störungen, die es durchaus wert sind, deine Energie in die Veränderung zu investieren. Überlege dir vorher, ob das Problem lösbar ist und wie viel deiner Energie dir die Behebung des Problems wert ist. Sprich darüber mit Kommilitonen, mit Dozenten, mit den Fachschaftssprechern. Wenn du dich gerne um solche Sachen annimmst, bist du vermutlich der/die Richtige, dich in der Fachschaft oder der AStA zu engagieren. Dort werden immer Leute gesucht, die sich hochschulpolitisch einbringen mögen, die Probleme engagiert anpacken und strukturiert nach Lösungsmöglichkeiten suchen.

Die Gefahr, sich in ein vermeintliches „Riesen-Problem“ hineinzusteigern ist immer gegeben. Doch mit gelassener Akzeptanz der Situation wird das Problem manchmal wie von selbst verschwindend klein.

Fazit

Zum Abschluss habe ich dir noch einmal alle verwendeten Leitsätze und Zitate zusammengetragen. Dazu noch ein paar, die keinen Platz im Artikel gefunden haben, aber trotzdem gut passen.

  • Du kannst nicht negativ denken und Positives erwarten
  • “Probleme” sind für uns (Pro) und nicht gegen uns (Contra), sonst würde es ja “Contrablem” heißen.
  • Bestanden ist bestanden
  • Ich bin nicht perfekt, aber ziemlich gut gelungen.
  • Auch die Pause gehört zur Musik. (Stefan Zweig, 1881-1942, österreichischer Germanist, Schriftsteller und Erzähler)
  • Einstein war in der Schule auch nur Mittelmaß.
  • Zeit ist relativ (Albert Einstein, 1879-1955, deutscher Physiker).
  • Wenn du es eilig hast, geh langsam (Konfuzius, um 500 v.Chr., chinesischer Philosoph)
  • Du kannst es! Ende der Geschichte“
  • Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“ (Reinhold Niebuhr, 1892-1971, amerikanischer Theologe, Philosoph und Politikwissenschaftler )
  • Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt. (Albert Einstein, 1879-1955, deutscher Physiker).
  • “Ob Du glaubst Du schaffst es, oder ob Du glaubst Du schaffst es nicht – Du hast in beiden Fällen Recht!” (Henry Ford, 1863-1947, amerikanischer Automobilhersteller)
  • Vergiss alle Gründe, weshalb du scheitern könntest und konzentriere dich auf den Grund, warum du es schaffen kannst.

 (Bei allen Sätzen ohne Angabe eines Autors ist der Verfasser unbekannt.)

Welcher Leitsatz hilft dir in schwierigen Situationen? Hilf uns, die angefangene Liste zu ergänzen. Irgendwann ist ganz bestimmt für jeden der passende positive Leitsatz dabei ;-)

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Worüber auch ein Leitsatz oft nicht hinwegtäuschen kann:

Warum das Studium heute nicht mehr die „schönste Zeit des Lebens“ ist

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