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Was ist klausurrelevant? Richtig auf Lücke lernen!

Studentin hält sich Buch mit Fragezeichen darauf vor das Gesicht zum Thema Klausurrelevant - richtiges Lernen auf Lücke
Geschrieben von Joey

Klausurrelevant oder nicht klausurrelevant, dass ist hier die Frage! 😉

Wer kennt es nicht:

Dozent: Ich könnte am Ende des Semesters natürlich sagen, welche Kapitel klausurrelevant sind. Aber ihr würdet nur feststellen, dass es alle sind!

Manche Dozenten sind die Hilfsbereitschaft in Person, wenn es um das Eingrenzen des klausurrelevanten Stoffs geht. Andere wiederum können bei diesem Thema schon fast boshaft sein. Entweder werden die Skripte, die gefühlt 5000 Seiten haben, ausgehändigt – ohne weiteren Kommentar. Oder auf den Folien, die zur Vorlesung online gestellt werden, steht nur ein Bruchteil von dem, was auf den Folien in der Vorlesung selbst zu sehen war. Auch wenn zu Beginn des Semesters vom Dozenten mehrmals beteuert wurde, es sei alles online zu finden, was in der Vorlesung behandelt würde. Die Verteilung war dann eher 90 zu 10 Prozent. Na, vielen Dank auch!

Auf Lücke lernen wird bei solchen Dozenten schon fast zum Muss. Zumindest wenn du nicht gerade der top organisierte Student bist, der sich ohne Prokrastination immer an seinen Zeitplan hält. Das Eingrenzen des Lernstoffs sollte bei dieser Methode allerdings gelernt sein. Denn viele Lücken, die du lässt, entpuppen sich nur allzu oft als sehr wohl prüfungsrelevant. Wenn du das vermeiden und zum Lücken-Profi werden willst, solltest du einen Blick auf unsere Tipps werfen. 🙂

Mut zur Lücke

Wer wenig Arbeitsaufwand betreiben möchte, muss den Mut zur Lücke aufbringen. Mut deshalb, weil es nicht für jeden die richtige Lernmethode ist. Wer nicht alles lernt, muss stressresistent sein! Hast du vor Klausuren sowieso schon das Gefühl, nicht genug gelernt zu haben, hast Prüfungsangst oder leidest häufiger in Prüfungen unter einem Blackout, solltest du nicht auf Lücke lernen. Gehst du das Ganze allerdings richtig an, kann es auch eine sehr effektive Lernmethode darstellen!

Du musst bei dieser Methode den Lernstoff eingrenzen. Dazu solltest du relativ gut im Zusammenfassen und im Prioritäten und Schwerpunkte setzen sein. Außerdem sollte es dir leicht fallen, Dinge zu ordnen und zu organisieren. Diese Eigenschaften kannst du dir aber auch sehr leicht aneignen. So wirst du ruhig und zuversichtlich in die Prüfung gehen und sie mit Mut zur Lücke meistern. 😉

Wann solltest du auf Lücke lernen?

Es gibt einige besondere Situationen, in denen es eigentlich für jeden sinnvoll ist, beim Lernen das ein oder andere wegzulassen. Du stehst unter Zeitdruck, weil:

  • Du zu viele Prüfungen hast
  • Du zu viele Hausarbeiten während der Prüfungen hast
  • Der Umfang deiner Veranstaltungen zu groß ist
  • Du zu viele praktische Projekte nebenher hast

Treffen diese Punkte zu und du stehst unter enormem Zeitdruck, ist die Methode, auf Lücke zu lernen wahrscheinlich die beste. Denn mit Zusammenfassungen, Lernplänen, etc. wirst du dann nicht mehr viel anfangen können. Dann musst du Entscheiden, welche Themen klausurrelevant sind und welche nicht. Die Eingrenzung des Stoffs spielt dabei die wahrscheinlich wichtigste Rolle. Beherrschst du das, sollte es kein Problem sein, die richtigen Lücken zu lassen.

Klausurrelevanten Stoff eingrenzen

Natürlich ist jede Situation anders, weswegen diese Tipps auch nicht zu 100% universell anwendbar sind. Aber sie können dir in jedem Fall eine Richtlinie bieten, die auf deine individuelle Situation angepasst sehr hilfreich ist! 🙂

Orientiere dich an Altklausuren

Zu den meisten Vorlesungen und Seminaren gibt es Altklausuren, die du dir beschaffen kannst. Oft bekommst du diese in deiner Fachschaft. Sollten dort keine sein, hast du auch immer die Möglichkeit, Studenten zu fragen, die die Prüfung bereits hinter sich haben. Dazu gibt es auch zu deiner Uni bestimmt ein Netzwerk, das ihr alle nutzt oder eine Art Forum, auf dem du nachfragen könntest. Am optimalsten wäre es natürlich, wenn du mehrere Altklausuren zusammen bekommen könntest. Dann könntest du dir anhand einer kleinen semantischen Untersuchung ein Bild von den Thematiken machen, die dein Dozent/Prüfer gerne abfragt. Diesen schenkst du beim Eingrenzen des Lernstoffes ganz besondere Aufmerksamkeit. Die Themengebiete, die in den Altklausuren nicht vorkommen, sind sehr wahrscheinlich nicht klausurrelevant und können daher auch sehr gerne weggelassen oder zumindest vernachlässigt werden.

Altklausuren haben außerdem den großen Vorteil, dass du bereits mit der Art der Prüfung, die von Dozent zu Dozent unterschiedlich ist, vertraut geworden bist. Du musst daher nicht ganz ins kalte Wasser springen am Tag der Prüfung. Hast du den Stoff dann eingegrenzt und gelernt, kannst du die Altklausuren nutzen, um dein Wissen zu testen. Das legt noch einmal den Fokus auf die Gebiete, die höchstwahrscheinlich klausurrelevant sind. Hast du das Richtige gelernt? Weißt du viele der Antworten zu immer wieder kommenden Themen nicht? Teste dich und passe das Gelernte gegebenenfalls noch einmal an, solange du noch Zeit dazu hast.

Den Dozenten kennen

Eine große Hilfe ist es, wenn du bestimmte Eigenarten oder Muster deines Dozenten kennst. Schau dir beispielsweise seine Punktevergabe zu bestimmten Aufgaben an. Dadurch erfährst du viel über die Gewichtung der Themen und die Aufgabentypen, die dein Dozent oder Prüfer präferiert. Oft hilft es auch, wenn du dich online über deinen Dozenten informierst. Auf Jodel funktioniert das übrigens erstaunlich gut! Alle Informationen, die du über die Art deines Dozenten, Klausuren zu stellen erhalten kannst, werden dir dabei helfen, den relevanten Stoff herauszufiltern.

Themenblöcke, die klausurrelevant sind, grundsätzlich verstehen

Um auf Lücke zu lernen, solltest du auf jeden Fall einen grundsätzlichen Überblick über den Lernstoff haben. Das bedeutet, dass du wissen solltest, welche Themenblöcke es gibt und was diese beinhalten. Du brauchst ein Grundverständnis des Stoffes. Dazu gehören online gestellte Folien, Mitschriften, Ergänzungen, Zusammenfassungen und Literatur. Du musst den Aufbau der Thematik verstehen, um die relevanten von den unwichtigen Themen zu separieren. Dazu ist es hilfreich, die Gewichtung in der Literatur mit der des Dozenten zu vergleichen. Du solltest also in jedem Fall die Zeit einplanen, den Lernstoff einmal vollständig zu sichten. Das heißt nicht, dass du alles lesen sollst, das würde wahrscheinlich schon wieder zu viel Zeit fressen. Du solltest ihn lediglich einmal überfliegen. Dabei kannst du dir stichpunktartig eine Art Gliederung herausschreiben, um einen besseren Überblick zu erhalten. Dann siehst du das Große und Ganze und kannst mit dem Eingrenzen ungehindert loslegen.

Mit dem Dozenten sprechen

Dozenten und Prüfer sind auch nur Menschen. Und mit denen kannst du reden, denn fragen kostet nichts und mehr als nein können sie nicht sagen. Wenn du dir absolut unsicher bist, was klausurrelevant ist und was nicht und der Stoff einfach zu umfangreich ist, um alles zu lernen, kannst du dich auf jeden Fall an deinen Dozenten wenden. Es gibt natürlich keine Garantie dafür, dass er dir etwas verraten wird, was die anderen nicht wissen. Aber wenn du ihm deine Situation schilderst und gegebenenfalls erwähnst, in welchem Zeitdruck du bist, wird er bestimmt Verständnis haben und dich nicht wegschicken. Er kann dir natürlich nicht genau verraten, was in der Klausur vorkommen wird, werde deshalb nicht unverschämt mit deinen Fragen. Einen Überblick, mit dem du den Stoff dann selbst eingrenzen kannst, wird er dir aber sicher nicht verweigern.

In der Vorlesung aufmerksam sein

Um das Lernen auf Lücke bereits vorzubereiten, solltest du in den Vorlesungen oder Seminaren immer aufmerksam sein. Nicht im Sinne von: Hör gut zu und schreib ja alles mit! Du solltest lediglich besonders darauf achten, was dein Dozent während des Semesters schon über die anstehende Prüfung sagt. Denn oft geben sie ihren Studenten in ihren Vorlesungen kleine Hinweise und Tipps, dazu was klausurrelevant ist. Das äußert sich oft in Sätzen wie „Das ist besonders wichtig“, „Merken Sie sich das gut“ oder ähnliches. Hast du die Folien elektronisch oder ausgedruckt dabei oder bist am Mitschreiben, mach dir direkt in der Vorlesung einen kleinen Vermerk. Somit hast du beim Lernen weniger Schwierigkeiten, die wichtigsten Stellen zu finden. Das bildet dann eine Art Grundlage für das Eingrenzen der Themen zum Lernen auf Lücke.

Stoff verstehen

Stures Auswendiglernen ist wahrscheinlich nie eine sonderlich gute Idee. Es ist sehr zeitaufwändig und noch dazu eine Variante, sich das Wissen eher kurzfristig anzueignen. Auch beim Lernen auf Lücke wäre dies hinderlich. Wenn du schon bestimmte Themen auslässt, musst du zumindest ein Grundverständnis für den groben Zusammenhang haben. Dazu ist es absolut notwendig, den Lernstoff mindestens im Ansatz zu verstehen. Das ist logisch, denn um zu erkennen, welche Themen wichtig sind, musst du sie in einen größeren Zusammenhang einordnen können. Außerdem sitzt das Wissen auf diese Weise einfach besser, was dir wiederum Sicherheit für die Prüfung gibt.

Inhalte der Vorlesung nutzen

Themen, die in der Vorlesung oder im Seminar besonders intensiv behandelt wurden, sind meistens auch klausurrelevant. Hierbei ist es sinnvoll, dich beispielsweise auf Fragen, die vom Dozenten gestellt wurden konzentrieren. Wichtig sind auch alle möglichen Ergebnisse, die ihr in der Vorlesung oder im Seminar zusammengetragen habt. Der Dozent hat so den Fokus auf die entsprechenden Themen gelegt und wird es wahrscheinlich auch in der Prüfung tun.

Aktuelle Themen

Beinhaltet dein Lernstoff aktuelle Themen, die vielleicht kontrovers diskutiert werden oder gerade eine besondere wissenschaftliche Bedeutung haben? Dann solltest du dich in jedem Fall damit auskennen, denn sie sind wahrscheinlich klausurrelevant. Du kannst dich auch darüber informieren, an welchen Themen dein Dozent aktuell arbeitet beziehungsweise forscht. Schreibt er eine Dissertation? Wenn ja: worüber? Diese Themen sind für ihn speziell gerade aktuell und brisant. Orientiere dich also an ihnen, wenn sie sich mit deinen Inhalten kreuzen.

Über den Autor/die Autorin

Joey

Das Leben ist kein Wunschponyschlecken. :)

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