Der innere Schweinehund – das beliebteste Haustier des Studenten

Illustration vom inneren Schweinehund
Geschrieben von SoGe

Wer kennt ihn nicht? Den braven und aufmerksamen Schweinehund, der in uns allen schlummert und stets auf seinen Einsatz wartet, um uns vor unangenehmen Aufgaben zu bewahren. Niemand ist vor ihm in Sicherheit. Weder Kind noch Erwachsener, doch besonders die Zukunft einer jeden Generation hat heftig mit ihm zu kämpfen: die Studenten. Egal ob segelschuhtragender BWLer oder Karo-Hemd mit Karo-Hose kombinierender Maschinenbauer. Jeder hat das ein oder andere Mal während dem Semester Kontakt mit ihm.

Er ist ein allzeit ehrwürdiger Gegner – der innere Schweinehund

Der innere, selbst erschaffene und durch Netflix und Co. gefütterte Schweinehund, den zu überwinden sich jeder Student mindestens einmal im Semester bereits vorgenommen hat.

Stellt man sich dabei ein kleines, flauschiges, rosa-geschecktes Plüschknäuel vor, verliert der Schweinehund nicht nur an Bedrohung, sondern erweckt den Eindruck, dass man sogar gerne Zeit mit ihm verbringen würde. Immerhin lugt er vor jeder Prüfungsphase, dem Wochenputz der viel zu kleinen Studentenwohnung oder auch scheinbar unwichtigen Vorlesungen gerne aus seinem Versteck hervor, in der Hoffnung, dass man Zeit mit ihm verbringt. Und wie es nun auch die Pflicht eines jeden selbstlosen, fleißigen Studenten ist, verwöhnen wir den kleinen Kerl dann nach allen Regeln der Kunst.

Sein Wunsch sei uns Befehl.

Man möchte ja, dass er ein schönes, erfülltes Leben hat.  Immerhin macht es deutlich mehr Spaß, sich zusammen mit ihm im Sommer an den See zu legen, als in der Bibliothek Bücher für die anstehende Hausarbeit zu lesen. Auch das Putzen der Dusche scheint sinnlos, wenn einen der Schweinehund mit seinen treuen Augen ansieht und vorschlägt, doch lieber zum Eis essen zu gehen, wodurch die Zeit wenigstens sinnvoll genutzt ist. Und wenn er nun einmal Lust auf Eis hat, so soll er auch welches bekommen, der kleine Feinschmecker.

Und obwohl uns der innere Schweinehund schon das ein oder andere Mal in Schwierigkeiten gebracht hat, da wegen ihm fast eine Frist versäumt wurde oder die Studienarbeit doch mehr Zeit und Aufwand verlangte als vom Schweinehund prognostiziert, schaffen wir es nie, ihn loszuwerden. Natürlich sagen wir ihm gerne unsere Meinung, dass er uns von den wichtigen Pflichten nicht abhalten darf. Außerdem stellen wir klar, dass wir bei der nächsten relevanten Aufgabe keine Zeit mehr mit ihm verbringen! Das hält der fleißige Student dann vielleicht sogar einmal ein, doch kurz darauf hat einen der süße Schweinehund mit seinem flauschigen Fell sofort wieder in den Bann geschlagen.

So hören wir wieder auf ihn.

Immerhin macht es mehr Spaß mit ihm Zeit zu verbringen, als sich mit unangenehmen Tätigkeiten auseinanderzusetzen. Beispielsweise die, die auch nur in einer Nachtschicht mit glühend heißem Laptop und rauchenden Kopf erledigt und mehr oder weniger erfolgreich gemeistert werden können! Denn, ist der kleine Kerl erst einmal aus dem Weg geschafft, kommt er erst wieder, wenn er den Eindruck hat, jemand möchte Zeit mit ihm verbringen.

So oder so ist der Umgang mit dem inneren Schweinehund wohl für jeden Studenten eine der größten Herausforderungen. Immerhin hat er einen sehr großen Einfluss auf die Alltagsgestaltung. Zudem gibt man sich seinen Ratschlägen und Ideen nur zu gerne hin, wodurch der „korrekte“ Umgang mit wichtigen, anstehenden Aufgaben aber ein ständiger, neuer Kampf mit viel Auslegungspotential ist.

 

Noch ein passender Beitrag zum Thema:

https://studiblog.net/2018/07/11/komfortzone-verlassen/

Über den Autor/die Autorin

SoGe

Einen Kommentar abgeben

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.