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Studentenkredite: 10 FAQs

Studentenkredite - 10 FAQs zu diesem Thema
Geschrieben von Redaktion

Studentenkredite sind nicht unumstritten. Einige quälen sich Tag und Nacht mit Lernen, Arbeiten, Vorlesung, Arbeiten, Lernen, Arbeiten, durchs Studium, aus  Angst, schon verschuldet ins Berufsleben starten zu müssen. Andere finanzieren sich angeblich leichtfertig „Luxusproblemchen“ mit einem Kredit. Um Licht ins Dunkel zu bringen und das rechte Maß der Dinge zu finden, haben wir euch zehn Fragen rund ums Thema Studentenkredite beantwortet.

#1 Wo kann ich mich beraten lassen?

Es gibt unzählige staatliche und private Anbieter von Studentenkrediten, die alle ihre Darlehen zu unterschiedlichen Konditionen anbieten. Daher ist es unbedingt notwendig, sich vorab gut zu informieren und sich beraten zu lassen. Die meisten Studentenwerke bieten kostenlose und unabhängige Beratungen an. Darüber hinaus ermöglicht dir das Internet eine umfassende Recherche und auch bei deiner Hausbank oder anderen Banken vor Ort erhältst du ausführliche Informationen. Vergleichen lohnt sich.

#2 Wie unterscheiden sich Studienkredit und Studentenkredit?

Der Studienkredit dient zur Finanzierung des Lebensunterhalts ausschließlich für Studenten. Er wird von verhältnismäßig wenigen Kreditinstituten angeboten, Marktführer ist dabei nach wie vor die KfW-Bank. Der Studienkredit wird in monatlichen Teilbeträgen ausbezahlt und muss nach einer vorab bestimmten Laufzeit (z.B. mit geplantem Berufseinstieg) in festgelegten Monatsraten zurückbezahlt werden.

Der Studentenkredit ist im Grunde genommen ein normaler Ratenkredit. Die Kreditsumme wird in der Regel in einem Betrag ausgezahlt. Die monatliche Rückzahlung beginnt meist  sofort, zum Teil nach einer kurzen fest vereinbarten Frist, mit niedrigen Raten. Der Studentenkredit dient nicht der allgemeinen Studienfinanzierung, sonder wird eher für kurzfristigen Finanzbedarf verwendet.

#3 Was kann ich mit einem Studentenkredit finanzieren?

Da der Studentenkredit zu den Ratenkrediten gerechnet wird, ist der Verwendungszweck offen.  Häufig werden Studentenkredite angefordert, um die Erstausstattung der Wohnung, besondere Materialien für das Studium, Studienreisen oder Arbeitsgeräte wie Laptops oder Tablets zu finanzieren. Es können aber auch benötigte Alltagsgegenstände vom Fahrrad oder Auto über Kleidung bis zur Sportausrüstung angeschafft werden. Dabei ist immer zu bedenken, dass jeder Kredit auch wieder zurückbezahlt werden muss und es durchaus angemessen ist, seine Ansprüche zu überprüfen und gegebenenfalls seinen Lebensstil der aktuellen Lebensphase als Student anzupassen. Grundsätzlich ist der Studentenkredit nicht dafür gedacht, den Lebensunterhalt während des Studiums zu finanzieren. Doch gerade zu besonders stressigen Zeiten, beispielsweise während der Examenszeit, kann es überaus sinnvoll sein, im Nebenjob etwas kürzer zu treten, um sich mehr auf den Studienabschluss zu konzentrieren. Der dadurch entstandene finanzielle Engpass kann mit einem Studentenkredit überbrückt werden, dessen Raten dann mit beginnender Berufstätigkeit abbezahlt werden können.

#4 Zählt ein Studentenkredit zum Einkommen?

Nein, das Geld ist nur geliehen. Es muss weder beim BAföG-Antrag noch bei Wohngeld-Anträgen oder ähnlichen Formularen angegeben werden. Im Gegenteil können mitunter sogar die zu zahlenden Zinsen bei der Berechnung der monatlichen Belastung als Ausgaben angerechnet werden.

#5 Wann muss ich den Studentenkredit zurückzahlen?

Die Rückzahlung beginnt in der Regel unmittelbar nach Auszahlung der Kreditsumme. Mit Kreditabschluss werden individuell leistbare monatliche Raten festgelegt. Es ist sinnvoll, eine geringe Ratenhöhe bei langer Laufzeit zu vereinbaren, um die monatliche Belastung so gering wie möglich zu halten, solange du noch nicht voll berufstätig bist.

#6 Welche alternativen Möglichkeiten habe ich?

Es gilt bei einem Studentenkredit immer zu berücksichtigen, dass er zu 100 %, dazu gegebenenfalls noch Zinsen, zurückbezahlt werden muss. Vor jeder Kreditaufnahme solltest du daher immer deine Alternativen prüfen. Diese wären:

  • Prüfe deine Einkommensverhältnisse. Hast du Anspruch auf BAföG?
  • Hast du die Möglichkeit, ein Stipendium zu bekommen?
  • Kannst du dir einen (zusätzlichen) Nebenjob oder Ferienjob suchen?
  • Sind deine Eltern/Großeltern/Geschwister/… in der Lage, dir das benötigte Geld zu leihen?

Prüfe alle alternativen Möglichkeiten sorgfältig und lass dich vom Studentenwerk deiner Hochschule beraten.

#7 Muss ich für einen Studentenkredit ein bestimmtes Einkommen vorweisen?

Grundsätzlich sind Kredite und deren Konditionen immer an das regelmäßige Monatseinkommen im Vergleich zu den laufenden Ausgaben, sprich an die Bonität des Kunden gekoppelt. Die Besonderheit der Studentenkredite besteht darin, trotz schlechter Bonität, da in der Regel kein hohes regelmäßiges Einkommen ausgewiesen werden kann, dennoch günstige Konditionen bezüglich Zinshöhe, Laufzeit, Sondertilgungsrechten und ähnlichen Faktoren zu erhalten. Wie diese Bedingungen im einzelnen aussehen, entscheidet jeder Kreditgeber für sich unabhängig.

#8 Bekomme ich einen Studentenkredit trotz BAföG?

Ja, das ist möglich. BAföG zielt darauf ab, das alltägliche Leben eines Studenten (mit) zu finanzieren. Studentenkredite ermöglichen vom Grundgedanken her besondere Ausgaben in besonderen Situationen. Beides kann unabhängig voneinander beantragt werden, beides kann parallel nebeneinander gewährt werden.

#9 Welche Rolle spielt die Schufa beim Studentenkredit?

Studentenkredite sind Kreditangebote, die trotz schwacher Bonität gewährt werden. Bei der Schufa sind sämtliche Kontenbewegungen gespeichert, so dass sowohl positive als auch negative Vorgänge dort landen. Es kann also durchaus sein, dass trotz Schufa-Eintrags ein Kredit gewährt wird, wenn insgesamt die positiven Einträge überwiegen. Überwiegen die negativen Einträge, werden dir Kreditinstitute mit Schufaprüfung keinen Kredit gewähren. Kreditinstitute ohne Schufaprüfung werden trotzdem Kredite gewähren. Du alleine bist dafür verantwortlich, dich nicht zu überschulden!

Auch wenn es Anbieter gibt, die keinerlei Schufaprüfung vornehmen, wenn du vorhast, einen Studentenkredit zu beantragen, schadet es nicht, deinen Score, also die Summe deiner positiven und ggf. negativen Schufa-Einträge zu kennen. Dieser Score kann einmal pro Jahr kostenlos bei der Schufa angefragt werden.

#10 Was ist eine Restschuldversicherung?

Die Restschuldversicherung wird dir oft zusammen mit einem Kreditvertrag angeboten. Sie greift dann ein, wenn du beispielsweise aufgrund einer Arbeits- oder Berufsunfähigkeit nicht mehr in der Lage bist, deine Monatsraten zu bezahlen. Natürlich kostet diese Versicherung Gebühren. Da die Monatsraten bei Studentenkrediten meist niedrig und die Kreditsumme verhältnismäßig gering ist, ist eine Restschuldversicherung eher nicht notwendig.

Fazit

Studentenkredite können eine große Hilfe für dich sein, wenn du dich gerade in einem finanziellen Engpass befindest. Es liegt jedoch in deiner eigenen Verantwortung, dich nicht zu überschulden. Alle Kredite wirst du irgendwann vollständig zurückzahlen müssen. Wenn du deine Möglichkeiten kennst, dich gut informierst und klug abwägst, wofür du die Kreditsumme einsetzen möchtest, kann dir ein Studentenkredit gute Dienste leisten.

 

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